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  • AutorenbildSarah Alruna

DIE MAGIE DER ERNTEDANKZEIT

Die Sonne taucht den Abend in ein goldenes Licht, als ich unter dem Holunder Platz nehme. Ich blicke Richtung Sonne und das Land scheint unter den Strahlen der Abendsonne zu funkeln und zu leuchten.


Noch vor einigen Tagen, war der Holunder übervoll mit dunklen Beeren, die ich ernten durfte. Es wirkte, als würden die vielen Früchte ihm schon fast zu einer Last werden, so gebogen waren seine Äste. Eine reiche Ernte für einen gesunden Saft, der im Winter mein Immunsystem stärken wird. Und als ich bedächtig meine Beeren ernten durfte, fühlte ich, als würde es den Holunderstrauch erleichtern. Es magisches Gefühl, dass die Natur für uns sorgt und wir nicht getrennt, sondern aufs Engste verbunden sind mit ihr, überkam mich, als sich die Äste, die sich zuvor vom Gewicht der Früchte nach unten Bogen, wieder aufrichteten.


Früher war der Holunder den Menschen ein heiliger Baum. Sie erzählten sich, die Erdgöttin Holle wohne in ihm, die uns alle umsorgt. Sie bewache die ungeborgenen Seelen und unsere verstobenen Ahnen in ihrem Reich, so besagte es die Legende. Frauen suchten bei einem Kinderwunsch anscheinend den Holunder auf und baten die „Frau Holle“ um ein Kindchen. Bei Krankheiten, hängten die Menschen ein Band an den Holunder und baten um Heilung.

Für die Bauern war der Holunder der Sitz des gutes „Hofgeistes“ und ein Baum der Gesundheit und des Schutzes. Aus den weißen Blüten wurde im Mai Sirup gekocht und diese getrocknet für einen immunstärkenden Tee im Winter. Zum Maifest hab es Holunderküchlein (in Teig frittierte Blüten) und vielleicht auch einen Holunderbowle. Im Herbst kochte man die dunklen Früchte ein, zu einem Holunderkoch oder einem Saft, denn roh sind diese nicht genießbar. Und so mache ich es noch heute und die „Frau Holle“ teilt ihre Kraft mit mir.

Und als ich so an diesem Holunderstamm lehne und das goldene Licht der Sonne sich allmählich in ein Rot verfärbt, schließe ich für einige Momente meine Augen und genieße die letzten Sonnenstrahlen auf meinem Gesicht.


(Auch euch würde ich nun einladen, die Augen zu schließen.) 😊


Und ich denke an die Tag und Nachtgleiche, die sich jedes Jahr um diese Zeit im Jahreskreis ereignet. Dieser besondere Moment, den es nur 2 Mal im Jahr gibt, wenn Tag und Nacht genau gleich lang sind.


Würde diese Zeit sich märchenhaft verkörpern, würde ich sie mir folgendermaßen vorstellen. Und ich beginne zu träumen.


Eine wunderschöne reife Frau im rotgoldenen Licht der Sonne. Sie trägt ein Kleid aus Früchten und Gemüse und stellt sich mir als die Erntegöttin vor. Ich kann auf ihrem Kleid Kürbisse erkennen, Kartoffeln, Birnen, Zwetschken, Äpfel und Karotten. Es ist unglaublich bunt und spiegelt den Reichtum dieser Zeit wider. Ihr Haar ist aus goldenen Sonnenblumen und Getreideähren die kunstvoll in einander verflochten sind. Wie wunderschön sie ist.


„Ich zeige dir den Reichtum dieser Erde.“, sagt sie liebevoll.

„Für euch ist gesorgt und es ist genug für alle da.“


Ich komme aus dem Staunen nicht mehr heraus, so schön ist sie. Und je öfter ich zu ihr blicke, desto mehr Vielfalt und Farben erkenne ich. Wie reich unser Land doch ist.


„Nun ist die Zeit im Jahreskreis gekommen, in der du ernten darfst.“, sind ihre Worte an mich und an uns alle.


„Stell dir nun vor, du nimmst deinen Korb zur Hand. Vielleicht hast du einen Lieblingskorb oder sonst lade ich dich ein, dir einen vorzustellen. Noch ist er leer. Doch du begibst dich mit diesem Korb in einen wunderschönen Garten. Es ist dein Seelengarten. Dort trägt alles Früchte, was du dieses Jahr ausgesät hast und nun darfst du ernten. Erinnere dich an den Frühling. Welche Samen hast du gesät? Welche Träume hattest du? Welche Ziele? Erinnere dich an all deine Bemühungen in den vergangenen Monaten. Du hast so viel Liebe und Kraft in verschiedenste Bereiche gesteckt. Nun ist die Zeit der Ernte gekommen. Schlendere nun durch deinen Seelengarten. Nimm die reifen Früchte an dich und gibt sie in deinen Korb.


Für welche deiner Bemühungen in den letzten Monaten stehen diese Früchte? Welche deiner persönlichen Ziele konntest du erreichen? Wo hast du deine Liebe und Kraft investiert und darfst jetzt ernten?


Gehe durch deinen Seelengarten und hole deine Ernte heim!


Nun darfst du voller Stolz auf deinen persönlichen Erntekorb blicken, der voller Früchte ist. Genieße das Gefühl deiner ganz persönlichen Ernte und Fülle! Das große Geschenk dieser Zeit im Jahreskreis wenn Tag und Nacht gleich lang sind und unsere Taten Früchte tragen und wir unseren vollen Erntekorb bestaunen dürfen.


Neben ihr erscheint ein golden funkelnder Sonnengott.


„Tanke dich noch einmal auf mit meinen Kräften.“, rät er mir.


Er stahlt golden und mir wird sofort warm, als er ein Stück näher kommt. Er ist mir sehr vertraut.

„Ich werde mich nun immer mehr zurück ziehen.“, sagt er sanft zu mir.


„Und das ist auch meine Einladung der Tag-und-Nachtgleiche an euch. Noch ein letztes Fest zu feiern und eure Ernte zu teilen und euch dann, wieder mehr in euer Heim und euch selbst zurück zu ziehen. Durchzuatmen. Euch auszurasten, von den Bemühungen des Jahres. Wenn ihr in den Abendstunden – die von nun an wieder länger werden – gemütlich eine Kerze entzündet oder den Kaminofen wieder beginnt einzuheizen, dann bin ich an eurer Seite und schenke euch weiterhin meine Wärme, nur in einer anderen Form. Nutzt die Zeit, um zur Ruhe zu kommen, es ist das Geschenk meines Rückzugs an euch.“, rät mir der wunderschöne Sonnengott, dessen Wärme ich noch einmal auf eine sanfte Weise spüren darf, viel sanfter als im Sommer.

Und unter meinen geschlossenen Augenliedern leuchtet es rotgold und ich genieße diesen Moment der späten, goldenen Abendsonne, so wie ich es jedes Jahr im Spätsommer ganz besonders tue.

Und als ich meine Augen langsam wieder öffne und noch immer unter dem Holunder sitze, bleibt in meinem Herzen etwas zurück.


Ein sanftes und doch so starkes: DANKE. Für die Geschenke der Erntedankzeit an uns Menschen.




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