Wenn wir im Jahreskreis wandern, ist das Ahnen- und Wurzelfest traditionell ein Neumondfest. Es wird jedes Jahr zum Neumond Ende Oktober/Anfang November gefeiert.
Dieses Jahr, fällt es auf den Neumond am 4.November und das bedeutet, dass die Energien und Themen dieser Zeit, zum Neumond einen besonderen Höhepunkt finden. Spürbar, sind die Themen des Festes jeweils 2 Wochen vor und 2 Wochen nach dem besonderen Zeitpunkt und umspannen - bei jedem Jahreskreisfest - immer eine ganze Phase im Jahreskreis.
Bei jedem Jahreskreisfest dürfen wir uns deshalb auf unser eigenes Gefühl verlassen, wann es stimmig für uns ist, dieses Fest zu feiern. Ich finde, es ist ganz besonders wichtig in den jetzigen Zeiten: Dass wir lernen, uns wieder auf das eigene GEFÜHL zu verlassen.
Dafür 2 Fragen an dich:
WAS NIMMST DU WAHR - ZU DIESER ZEIT IM JAHRESKREIS - IN DER NATUR, RUND UM DICH UND IN DIR?
WIE MÖCHTEST DU – GANZ PERSÖNLICH – DIESEN KRÄFTEN, IN DEINEM LEBEN RAUM GEBEN UND SIE FEIERN?
ZEIT DES VERGEHENS IM JAHRESKREIS
Der Jahreskreis beinhaltet alle Themen des Lebens und schließt keines aus. So befassen wir uns - zu diesem Jahreskreisfest - mit den Themen des Vergehens, Verblühens, dem Tod, den Ahnen und Ahninnen. Wir stärken die Verbindung zu unseren Liebsten, die schon auf der anderen Seite sind und gedenken ihnen liebevoll. Durch die Beschäftigung mit dem Tod, wird auch uns, das besondere Geschenk des Lebens wieder bewusst und dass wir - dieses Geschenk - auskosten und nutzen dürfen.
AHNINNENLICHT
Die gruseligen Kürbisgesichter sind ein relativ neuer Brauch, der aus Irland zu uns gebracht wurde. Das AhnInnenlicht jedoch, hat eine alte Tradition und ist heute noch in Form der Kerzen, die wir am Friedhof entzünden, erhalten geblieben. Füher wünschte man sich, seinen geliebten Verstorbenen – in dieser Zeit – ganz Nahe zu sein. So stellte man geschnitzte Rübenlichter (aus Herbst- oder Zuckerrüben) zum Hauseingang und in die Fenster. Schöne Muster zierten diese Lichter oder vielleicht verzierte sogar eine besondere Erinnerung an einen Ahnen oder Ahnin, das liebevolle Licht. Die Verstorbenen Liebsten, sollten so, den Weg nach Hause finden und wissen, dass sie nicht vergessen und noch immer bei uns willkommen sind. Beim Festtagsessen wurde ein Gedeck mehr aufgedeckt, um die AhnInnen auch bei Tisch zu begrüßen. So besagen es alte Geschichten. Eine liebevolle Verbindung zu den Ahninnen und ein volles Herz, prägten dieses Fest. Es steht uns frei, wie wir es heute - für uns ganz persönlich - gestalten möchten. Doch hinter diesem Fest steckt viel mehr Kraft, als nur gruselige Kürbislichter und diese stärkt auch uns, wenn wir tiefer eintauchen.
KRAFT DER AHNINNEN
Es braucht 2 Eltern, 4 Großeltern, 8 Urgroßeltern, 16 Ururgroßeltern, 32 Urururgroßeltern & 64 Ururururgroßeltern. Das sind 128 Vorfahren, in 7 Generationen, über etwa 200 Jahre. Damit wir geboren werden konnten. Eindrucksvoll oder? Wenn wir uns vorstellen, dass all diese Ahnen und Ahninnen im AhnInnenstammbaum hinter uns stehen. Was für eine unglaubliche Kraft, Verbindung, Wurzelkraft. Dies, dürfen wir uns in dieser Zeit immer wieder vor Augen führen und uns in dieses besondere Gefühl einbetten, dass 128 Menschen gedanklich hinter uns stehen und wir ihnen unser Leben verdanken.
SPIRITUELLE AHNINNEN
Wenn ich Märchen schreibe, oder für eine Gruppe Märchen lese, überkommt mich manchmal ein besonderes Gefühl: Es gab schon viele Märchenerzählerinnen vor mir, die genau das Gleiche gemacht haben: Die Herzen der Menscchen mit Geschichten berührt! Und das gibt mir eine besondere Kraft. Ich verbinde mich gedanklich, mit dieser Kraft und den Wegen, die schon vor mir gegangen wurden. In dieser Zeit im Jahreskreis, ist dieser Zugang besonders erleichtert: zu den spirituellen Ahninnen. Wilde, weise Frauen, naturverbundene Männer, die Weisen und Ältesten, vor unserer Zeit. Es könnte sein, dass sie in dieser Zeit – gefühlt – besonders an unserer Seite sind und uns an ihrer Weisheit teilhaben lassen. Vielleicht möchten wir unser Herz dafür öffnen.
WURZELKRAFT
Alle Pflanzen auf der Erde, beginnen nun, sich in ihre Wurzeln zurückzuziehen: In den Bauch von Mutter Erde. Im Jahreskreis gilt ein besonderes Gesetz: Wie Außen, so Innen. So schenkt auch uns diese Zeit, eine besondere Möglichkeit, uns wieder neu zu verwurzeln und die Kraft unserer Wurzeln zu stärken. Die Erde lädt uns ein, uns mit ihrer Wurzelkraft zu verbinden. Wenn wir auf der Erde stehen, können wir uns immer wieder vorstellen, dass - aus unseren Fußsohlen – starke Wurzeln in Mutter Erde wachsen. Dies gibt uns Kraft und einen neuen Halt in unserem Leben.
BEGINN DER RUHE UND INNENKEHR
Die Blätter fallen und vieles stirbt ab. Nebelschwaden legen sich über das Land und bedecken den Himmel. Alles lädt uns ein, uns zurückzuziehen. Die Natur lädt uns immer ein, es ihr gleich zu tun. Das Element Feuer, tritt nun wieder vermehrt in Form von Kerzen, Räucherwerk und Kaminfeuer an unsere Seite. Der Himmel, versteckt sich und fordert uns auf, uns zu erden. Der Wind, schüttelt alles Alte von den Bäumen und lädt auch uns ein, Altes loszulassen. Die Luft zum Atmen ist klar und rein und vermittelt uns ein Gefühl von neuer Frische. Bald liegt der Duft von moderndem Laub in der Luft. Erde zu Erde, ist das Prinzip dieser Zeit. Doch auch die Knospen sind schon angelegt und in der Erde schlafen bereits Blumenzwiebeln. Geben wir uns vertrauensvoll dem Vergehen hin, es hält ebenso das Versprechen eines Neubeginns für uns bereit. :)
DAS SYMBOL DER UNENDLICHKEIT: DIE LIEBE IST UNENDLICH
Und wo Ende und Neubeginn sich treffen, dann entsteht Unendlichkeit. Zwei Kreise, miteinander verbunden, Sonne und Mondin, Frühling und Herbst, Leben und Tod. Was ist es, was diese Polarität vereint und miteinander verbindet? Die Liebe. Sie ist die unendliche Kraft im Universum. Wir lieben unsere AhnInnen über den Tod hinaus, so sind sie noch heute in unserem Herzen und nicht vergessen. Besinnen wir uns auf die Kraft der Liebe, so trägt sie uns vertrauensvoll und sicher durch diese Zeit und durch alle Zeiten.
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